Forschung und Planung
Das Jahr 1989
In dieses Jahr fällt ein entscheidender Beschluss des Bayerischen Landtages, der für die Zukunft der Salzach von großer Bedeutung ist. Vorbereitet und durchgesetzt wurde dieser Beschluss vom damaligen Vorsitzenden des Umweltausschusses Landtages, Herrn Alois Glück.
Nach dem Beschluss des Bayerischen Landtages wird die Staatsregierung ersucht zur Erhaltung der Salzachauen zwischen Freilassing und Tittmoning die erforderlichen Grundlagen für die Entwicklung eines ökologischen bayerisch-österreichischen Gesamtkonzeptes zur Erhaltung des Lebensraumes Salzach zu ermitteln, das auch die gegebenen flussmorphologischen Verhältnisse berücksichtigt weiterhin darauf hinzuwirken, dass in Bayern und im Land Salzburg alles getan wird, um das Geschiebedefizit im Unterlauf der Salzach im technisch und rechtlich möglichen Umfang zu verringern und für die Salzach eine zügige Verwirklichung des Gesamtkonzeptes anzustreben. Dies war der Startschuss für eine Reihe von Projekten und Planungsmaßnahmen.
Der damalige Leiter des Grundsatzreferates in der Fachabteilung Naturschutz des bayerischen Umweltministeriums, Herr MR Deixler, hat daraufhin sofort reagierte und die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) mit einem Forschungsprojekt zur »Grundlagenermittlung zur Sanierung und Renaturierung des Salzachauen-Ökosystems« beauftragte.
Das Forschungsvorhaben umfasste einen Zeitrahmen von 5 Jahren (1990–1995), hatte ein Finanzvolumen von 500.000 DM (das war für die damalige Zeit sehr viel Geld) und ermöglichte die erste flächendeckende Fachkartierung der Salzachauen im Maßstab 1: 5000 im Bereich Freilassing bis zur Nonnreiter Enge bei Tittmoning.
Diese Fachkartierung der Böden, der Vegetation, der Flora, der Fauna und zahlreiche Spezialuntersuchungen (etwa zur Frage der Standortsansprüche der Geophyten) waren die wichtigste naturschutzfachliche Grundlage der späteren Planungen auf bayerischer Seite.
Zum ersten Mal wurde bei diesem Forschungsprojekt auf die neuen Möglichkeiten der Geographischen Informationssysteme (GIS), die es erlaubten, sich überlagernde thematische Karten zu erstellen. Noch heute überrascht es, wie wirksam dieses Instrument war. Wo man früher viel schreiben und überzeugen musste durch Fachargumente, genügte ab sofort oftmals eine Karte um die Fakten klar darzustellen.